29. März 2024 Timo Hörske - persönlicher Blog

VW steht vor einem Scherbenhaufen.

Damit hatte keiner gerechnet, der Deutsche Automobilhersteller VW mit weltweitem Vorbildcharakter hat die Abgas-Software ihrer Dieselfahrzeuge manipuliert. Eine Bombe, die nicht nur die Autobranche bis ins Mark erschütterte.

Es ist nun mehr als zwei Wochen her, als die US-Umweltbehörde EPA die Manipulation von Abgaswerten bestimmter Dieselmotoren durch VW bekannt gab. Ein Skandal der die Welt der Autoindustrie ins Wanken brachte. Hatte die von den Amerikanern hochgeschätzte Deutsche Ingenieurskunst ausgerechnet in den strengen USA versagt? Welche Folgen hat das für den Deutschen Vorzeige- Automobilhersteller Volkswagen? Besteht eventuell sogar eine Gefahr für den Standort Deutschland beziehungsweise für die ganze Automobilbranche? Feststeht, der Konzern steckt in seiner größten Krise seit Bestehen des weltweit anerkannten Traditionsunternehmens.

vw_absturzDer VW-Konzern steht immer weiter unter Druck. Mit dem Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn haben die Wolfsburger jetzt auch zentrale Unternehmensspitze verloren. Erste Konsequenzen hat man bereits gezogen. Manager, die mit dem Abgas-Skandal in Verbindung gebracht werden, sind bis auf weiteres beurlaubt. Mehrere Behörden haben mit umfangreichen Ermittlungen begonnen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht abzusehen, welche finanzielle Schaden entstanden ist. Anscheinend haben die USA, Frankreich und England bereits Klage in Millionenhöhe eingereicht. Auch deutsche Aktionäre klagen vor Gericht und die Zahl der Kläger nimmt täglich zu. Experten haben berechnet, dass allein die Ausbesserung der manipulierten Abgas-Software bei rund 11 Millionen betroffener Fahrzeuge um die der Milliarden Euro kosten wird. Und als wenn das noch nicht genug wäre, hat die Schweiz den Verkauf von VW-Dieselfahrzeugen gestoppt.

Ob die Abgasaffäre auch Auswirkungen für den Technologiestandort Deutschland und die Autobranche hat bleibt abzuwarten. Mittlerweile sind zwangsläufig auch Manipulationen von Abgaswerten bei Audi, Seat und Skoda bekannt geworden. Zudem sind Automarken wie BMW und Mercedes zunehmend in den Fokus der Medien geraten. Allerdings warnen die renommierten deutschen Autobauer vor einem Generalverdacht.

Auf die Verkaufszahlen hat der hausgemachte Skandal bisher noch keine Auswirkungen gehabt. Selbst in den USA konnten die Wolfsburger im September noch ein Umsatzplus von 0,6 Prozent verzeichnen. Allerdings scheint VW mit sinkenden Absatzzahlen in Amerika zu rechnen, da sie die Sonderschichten im Mexiko bereits storniert haben. Im dem zweitgrößten VW-Werk werden vor allem die für die USA bestimmten Fahrzeuge hergestellt. Ob Arbeitskräfte in Deutschland in Gefahr sind steht noch in den Sternen und hängt auch vom Verhalten der Verbraucher ab. Umfragen haben ergeben, dass 68 Prozent der Deutschen dem Volkswagen weiterhin vertrauen, während 38 Prozent die gesamte deutsche Wirtschaft gefährdet sehen.

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